Freundschaft mit Gott

Vielleicht hört es sich für dich merkwürdig an, aber Gott hat uns nicht geschaffen, damit er jemanden hat, dem er Anweisungen geben kann. Falls du dieses Bild von Gott hast, haben dir wahrscheinlich Menschen ein falsches Gottesbild vermittelt. Von Anfang an hatte Gott nur eines im Sinn: Gemeinschaft mit dem Menschen zu haben, deshalb schuf er den Menschen nach seinem Ebenbild. Wir sind ihm also ähnlich. Das ist eine wunderbare Grundlage für eine Freundschaft.

Abraham aus der Bibel wurde sogar Freund Gottes genannt. Er hatte etwas, das Gott dazu veranlasste, mit ihm eine Freundschaft zu pflegen. Worauf setzt du, wenn du eine Freundschaft eingehst? Was ist dir wichtig? Weil Gott uns ihm ähnlich geschaffen hat, können wir davon ausgehen, dass es dieselben Dinge sind, die ihm wichtig sind. Eine Freundschaft ist zweiseitig. Sie beruht nicht auf einer aktiven und einer passiven Seite. Beide Parteien sind beteiligt.

Abraham glaubte Gott, und so fand er seine Anerkennung. Ja, er wurde sogar „Gottes Freund“ genannt.

Jakobus 2, 23

Abraham hatte ein sehr starkes Vertrauen in Gott. Ich stelle mir vor, dass Gott zu Abraham sagte: „Vertrau mir jetzt einfach, alles wird gutgehen“. Und Abraham vertraute einfach. Selbst dann, wenn es menschlich gesehen unvernünftig war oder sich zumindest ein guter Ausgang der Geschichte nicht absehen ließ.

Auf den ersten Blick betrachtet, kann eine Freundschaft mit Gott nicht wirklich gleichwertig sein. Schließlich ist er Gott. Er hat die Welt geschaffen. Er kennt die Zukunft. Er kann die Motive unserer Herzen sehen. Er hat mit Jesu Tod und Auferstehung den Feind besiegt (was nebenbei bemerkt ein sehr kluger Schachzug war). Er ist heilig. Anbetungswürdig. Ohne Fehler.

Und wir sind Menschen. Was können wir ihm schon geben, was zu einer guten Freundschaft mit ihm beitragen könnte?

Woraus eine gute Freundschaft besteht

Eine Freundin von mir brachte es einmal auf den Punkt. Eine gute Beziehung besteht aus drei Komponenten:

  • Gemeinsame Zeit: Bin ich mit jemandem befreundet, möchte ich mit dieser Person Zeit verbringen. Je tiefer die Freundschaft, umso mehr wächst der Wunsch danach. Ich möchte meinen Alltag teilen, gemeinsam Dinge erleben, zusammen lachen, zusammen traurig sein. Was auch immer passiert, wir möchten die Dinge gemeinsam erleben. Wir schmieden gemeinsame Zukunftspläne und freuen uns über jeden Schritt, den wir unseren Zielen näherkommen.
  • Freiraum: Eine gute Freundschaft basiert auf Freiwilligkeit und dem Befürworten von Freiräumen. Sie räumt dem anderen Zeit für andere Dinge ein, die ihm wichtig sind. Sie vertraut, ist nicht auf eifersüchtig und auch nicht neidisch. Sie befürwortet die Entwicklung des anderen, selbst dann, wenn es bedeutet, dass sie selbst zurücksteckt. Sie ist für den anderen. Sie setzt das Wohlergehen des anderen über die eigenen Wünsche. Sie lässt los und freut sich, wenn der andere wiederkommt. Vieles davon finden wir in 1. Korinther 13 wieder, wo Paulus über die Liebe schreibt.
  • Kommunikation: Eine Freundschaft ohne Kommunikation kann wohl keine Freundschaft genannt werden. Kommunikation bedeutet, dass wir Dinge miteinander besprechen und teilen. Das, was tief in unserem Herzen schlummert, unsere Gedanken und Gefühle. Kommunikation kann auch nonverbal geschehen. Kommunikation ist beidseitig. Gespräche mit Gott nennen wir Gebet. Lassen wir ihn doch auch zu Wort kommen, nachdem wir mit dem Sprechen fertig sind. Oder stell dir vor, du würdest jemandem einen Monolog vortragen, danach „Amen“ sagen und weggehen. Das wäre ziemlich traurig für den anderen.

Ich liebe es, gleich morgens Zeit mit Gott zu verbringen. Mit einem heißen Kaffee und einem Buch über Themen, die mich Gott näher bringen, sitze ich auf meinem Lieblingssessel, lese einen Abschnitt nach dem anderen und höre zu, was er dazu zu sagen hat. Wie kann ich die Dinge, die ich erkenne, in meinem Alltag umsetzen? Zum Beispiel mit mehr Liebe zu leben oder mir zusätzliche Pausen zu gönnen oder das zu tun, was er mir zeigt?

Ich gebe zu, wenn ich diese Zeit morgens nicht habe, gehe ich angespannt in den Tag und irgendwie läuft es nicht so rund. Deshalb ist mir diese Zeit besonders wichtig. Aber auch zwischendurch. Ich möchte, dass Gott in meinem ganzen Leben involviert ist. In allem, was ich tue. Beim Autofahren spreche ich gerne mit ihm. Bei der Gartenarbeit höre ich ihm einfach zu. Beim Kochen höre ich mir eine Predigt an und überlege mit ihm, was an den Aussagen für mich dran sein könnte.

Gott zu vertrauen ist wohl das Wichtigste in der Freundschaft mit ihm. Abraham wurde Freund Gottes genannt aufgrund seines Glaubens und Vertrauens zu ihm. Gott hat mir schon so oft bewiesen, dass er vertrauenswürdig ist. Wenn ich in eine herausfordernde Situation komme oder Angst mich versuchen will, erinnere ich mich daran, was er schon getan hat. Er kommt nie zu spät. Er hält immer sein Wort. Er ist immer für uns. Er ist der beste Freund, den man sich wünschen kann. Es liegt an uns, auch ein guter Freund für ihn zu werden.

Bei einer Freundschaft geht es nicht nur um mich

Ich möchte wissen, was Gott wichtig ist. Ich meine, er hat die Erde geschaffen, um mit uns Gemeinschaft zu haben. Vieles ist aus den Fugen geraten und Gott hat schon viel getan, damit der Mensch das Ruder wieder übernehmen kann, z.B. hat er durch Jesus den Feind (Satan) besiegt und die zurückgewonnene Herrschaft über die Erde wieder an den Menschen übertragen. Es liegt an uns, dass wir darin leben und Dinge auf dieser Erde wieder in Ordnung bringen. Gott hat uns die Ressourcen, die Fähigkeiten und die Autorität gegeben, um seinen Willen auf dieser Erde zu tun. Unsere Gebete wurden bereits erhört. Er hat uns alles gegeben, um Rettung, Heilung und Befreiung anzugehen. Der Feind hat offiziell verloren. Jedoch liegt es an uns, ihn des Platzes zu verweisen und die Dinge umzusetzen, die Gottes Reich der Liebe auf unserer Erde zum Vorschein bringt. Ich möchte sehr gerne mit Gott zusammenarbeiten, damit sich seine Anliegen manifestieren. Aus Liebe und Freundschaft zu ihm.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert